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Blutegeltherapie

Blutegel sind auf der ganzen Welt verbreitet, leben aber überwiegend im sauberen Süßwasser. Erwachsene Tiere sind bis zu 15 cm lang. Der Medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) hat eine bräunliche bis olivgrüne Farbe, rötliche Streifen auf dem Rücken und schwarze Flecken auf dem Bauch. Blutegel sind langlebig: Sie werden erst mit drei Jahren geschlechtsreif und werden über 30 Jahre alt.
Blutegel saugen sich an der Haut fest, um dann die Haut (mit Hilfe eines natürlichen Schmerzmittels in ihrem Speichel) schmerzfrei aufzubeißen. Anschließend kann ein Egel in etwa 30 Minuten bis zum Fünffachen seines Körpergewichts an Blut zu saugen. Dabei sondert er über den Speichel etwa 20 verschiedene Substanzen in die Wunde ab, darunter die Blutgerinnungshemmer Heparin und Hirudin - aus diesen Stoffen ergibt sich auch die medizinische Heilwirkung des Blutegels - und auch Stoffe, die Entzündungen bekämpfen und Schmerzen lindern können. Allerdings ist die exakte Wirkung aller anderen Stoffe noch nicht bekannt. Nach Erreichen der Sättigung fällt der Blutegel von selbst von seinem Opfer ab.
Durch die injizierten Stoffe vermag der medizinische Blutegel bei einer Vielzahl von Krankheiten Positives zu bewirken.
Eine Behandlung ist bei folgenden Beschwerden sinnvoll: Blutgerinnsel und Blutergüssen, Krampfadern, Venenentzündungen, Gefäßverkalkungen, Rheuma und Gelenkabnutzungen (wie Arthrosen), Muskelkrämpfen, Zerrungen und Verstauchungen, Rücken- und Kopfschmerzen, Menstruationsbeschwerden und Ohrgeräuschen. Darüberhinaus haben Forscher von der Universität Duisburg-Essen nachweisen können, dass Blutegel die mit der Gelenkentzündung Arthritis einhergehenden Schmerzen im Fingergelenk deutlich effektiver lindern, als herkömmliche Schmerzmittel. Auch Gelenkentzündungen des Knies lassen sich mit Blutegeln erfolgreich behandeln.
Auf keinen Fall sollte der Blutegel abgenommen werden, bevor er von allein loslässt, denn man riskiert sonst Infektionen durch das Erbrechen des Egels in die Bisswunde.